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![]() ![]() ![]() Hann. Münden war mit Unterbrechungen bereits seit Mitte des 18. Jahrhunderts Garnisonsstadt. In den folgenden Ausführungen soll lediglich das 20. Jahrhundert behandelt werden: Die Pioniertradition dieser Stadt. ![]() 1899 wurde durch Bescheid des preußischen Kriegsministeriums bekannt, dass Hann. Münden wieder Garnisonsstadt werden sollte. Die Grundsteinlegung für das Kasernengelände an der heutigen Wilhelmshäuser Straße fand am 21. August 1900 statt. Der Bau der Kaserne dauerte über ein Jahr und kostete der Stadt, die sich zum Bau auf eigene Kosten bereit erklärt hatte, weit über drei Millionen Mark. Am 1. Oktober 1901 zog das Hessische Pionier-Bataillon Nr. 11, das bis dahin in Mainz-Kastel stationiert war, in die neue Pionierkaserne ein. Es wurde durch die Mündener feierlich empfangen. Damit hatte Münden seit 1866 endlich wieder Soldaten in der Stadt. Das Bataillon wurde 1902 in Kurhessisches Pionier-Bataillon Nr. 11 umbenannt. Dieses Bataillon wurde übrigens schon 1866 aufgestellt und führte die Tradition der vormals hessischen Pioniereinheiten fort (Stiftungstag 1. März 1842). ![]() In Friedenszeiten zeichnete sich das Bataillon insbesondere beim schweren Hochwasser im Jahre 1909 aus. Nach Ausbruch des I. Weltkrieges zog das Bataillon "ins Feld" und kehrte erst Ende 1918 in den Standort zurück. Während des Weltkrieges verblieb ein Ersatzbataillon in der Kaserne und bildete Pioniere für den Kriegseinsatz aus (Pionier-Ersatzbataillon 11); zudem war es für den Betrieb eines Offizier-Gefangenenlagers zuständig. Das Reichswehr-Pionierbataillon 11 (aus Teilen PiBtl 11, 15, 18, 21 und 25), das ab 1918 in Hann. Münden lag, wurde am 28. September 1920 nach Ulm verlegt. ![]() Von 1921-1934 war in der Kaserne dann die Hessisch-Nassauische Polizeischule untergebracht. ![]()
Kurz nach der nationalsozialistischen Machtübernahme wurde Hann. Münden wieder Garnisonsstadt. Aus zwei Kompanien des Reichswehr-Pionierbataillons 5 (Ulm) wurde das neue Pionierbataillon
Nr. 9 (zunächst mit dem Namen "Pionierbataillon Münden") gebildet. Es zog am 2. Oktober 1934 in die Pionierkaserne ein,
die nun den Traditionsnamen "Kurhessen-Kaserne" trug.
Aus diesem Bataillon, das später nach Hanau verlegt wurde, gingen 1935 und
1936 die Pionierbataillone Nr. 29 und Nr. 49 (später PzPiBtl 49) hervor, die in Münden (Kurhessen-Kaserne und Gneisenau-Kaserne) stationiert waren.
Diese Bataillone wurden im II. Weltkrieg in den verschiedensten Kriegsgebieten
eingesetzt. Das PiBtl 29 wurde letztlich Anfang 1943 in Stalingrad mit der 6. Armee vernichtet. Das unmittelbar danach in Südfrankreich wieder aufgestellte Pionierbataillon 29 (jetzt Panzer-Pionier-Btl. 29) traf in den letzten Kriegsjahren das gleiche schwere Schicksal bei seinen Einsätzen in Italien während der alliierten Invasionen. Das Bataillon wurde in den Kämpfen um Sizilien, Monte Casino und Nettuno aufgerieben.
Die Reste des PzPiBtl. 49 kamen 1943 in Nordafrika in Gefangenschaft, die sie bis in die Vereinigten Staaten führte. ![]() Nach dem II. Weltkrieg fand das Gelände der Kurhessen-Kaserne zunächst als Internierungslager für ausländische Fremdarbeiter Verwendung.
Später (1952-1956) wurde es als Unterkunft einer Grenzschutzabteilung und für Gewerbeansiedlungen genutzt. Am 16.10.1955 nahm die Kaserne 900 Kriegsheimkehrer aus Russland auf, die im Aufnahmelager Friedland keinen Platz mehr gefunden hatten.
Im Zuge der Aufstellung der Bundeswehr (1956) zogen wieder Soldaten in die Kurhessenkaserne ein. Es handelte sich um ein Grenadierbataillon und einen Kampfgruppenstab. ![]() Zur Garnison Hann. Münden gehörten neben dem Pionierbataillon auch immer selbstständige Kompanien mit
unterschiedlichen Bezeichnungen, so z. B. von 1959-1962 die PzPiKp 40, von 1959-1981 die PzPiKp 50 und vom 1.10.1981-1992 die PzPiKp 60
(war vorher PzPiKp 340, 2./SchwBrBtl 360, SchwBrKp 301, SchwBrKp 735). ![]() Heute wird die historische Pionierkaserne als "Wohn- und Gewerbepark Fuldablick" bezeichnet und entsprechend genutzt. Die Pioniertradition des Standortes wird seit Mitte des Jahres 2000 dank rein privat-persönlicher Initiative via Internet in die Welt hinausgetragen. Mit der dafür geschaffenen Webpräsenz wird ehemaligen Angehörigen der einst in Hann. Münden liegenden Einheiten darüber hinaus eine Plattform für vielfältige Kontakte geboten. ![]() ![]() ![]() ![]() Register Home Top ![]() |