In Hann. Münden endete der 2. Weltkrieg am 7. April 1945 infolge der Einnahme der Stadt durch amerikanische Truppen.
Die Stadt wurde bis dahin vom Pionier-Ersatzbataillon 29, vom III. Volkssturm-Bataillon sowie einigen "Versprengten" verteidigt. Es waren eine Vielzahl von Flak-Geschützen, die durch RAD-Kräfte bedient wurden, in Stellung gebracht. Auf allen Höhen waren Stellungen ausgebaut und mit ca. 500 Pionieren besetzt worden. Die Verteidigung der Stadt wurde durch die Flusslage als natürliche Hindernisse begünstigt.
Die nicht einmal zehn Jahre alte Werratal-Autobahnbrücke wurde in der Nacht des 6. April 1945 von einem deutschen Sprengkommando gesprengt, doch noch in der selben Nacht setzten amerikanische Stoßtrupps mit Booten über die Werra, und bereits am nächsten Tag begannen amerikanische Pioniere damit, eine Ponton-Notbrücke zu bauen.
Die "Mündener Kriegszeitung", ein "Aufklärungs- und Mitteilungsblatt" der Kreisleitung Hann. Münden, appellierte in gewohnter Weise an den Widerstandswillen der Bevölkerung.
Skizze Stadtarchiv Hann. Münden
Die 2. US-InfDiv mit dem 273. InfRgt, dem 777. PzBtl, dem 661. PzJägerBtl und dem 269. Btl hatte somit keine leichte Aufgabe. Der erste Angriff des 273. InfRgt. gegen 12.00 Uhr verlief zunächst auch erfolglos. Erst am frühen Nachmittag gelang der Werraübergang und die Besetzung der Dörfer Wiershausen und Lippoldshausen. In Hann. Münden selbst dauerten die Straßenkämpfe bis gegen 22.00 Uhr, dann war der Widerstand gebrochen. 172 Soldaten des PiBtl. gingen in Gefangenschaft.
Bei der Einnahme der Stadt fielen am 07.04. insgesamt 71 deutsche Soldaten und zwölf Zivilpersonen. Die Verluste der US-Truppen sind nicht bekannt.
|