Das Kurhessische Pionier-Bataillon Nr. 11 bei Wörth am 06. August 1870

Darstellung aus dem deutsch-französischen Krieg 1870/71

Druck eines Beckerschen Gemäldes

Druck nach einem Gemälde des Militärmalers Carl Becker

Bedeutung der Druckgrafik und Militärmalerei:

"1870/71 gab es noch keine uniformierten Kriegsberichterstatter, die den regulären Truppen beigegeben waren. Statt dessen waren Zivilpersonen im Auftrag von Zeitungen und Zeitschriften auf dem Kriegsschauplatz unterwegs. Deren Berichte erreichten die Heimatredaktionen weitaus schneller, als dies in früheren Kriegen möglich war: Einerseits gab es das neue Medium der elektrischen Telegraphie, andererseits eine gut organisierte Feldpost. Schwierig war es aber nach wie vor, in Tuchfühlung mit den entscheidenden militärischen Ereignissen zu kommen. Oft mußten sich die Journalisten aus zweiter Hand von beteiligten Militärpersonen informieren lassen. Die gedruckten Berichte wanderten anschließend auf den Kriegsschauplatz zurück, weil die Feldpost die Truppe mit Zeitungen aus der Heimat versorgte. Dadurch entstanden regelrechte Kreislaufeffekte: Die Kriegsberichterstatter ließen sich von den Soldaten informieren, die ihrerseits Teile ihres Wissens aus den Zeitungen bezogen. Neben den Reportagen der Kriegsberichterstatter spielten auch publizierte Feldpostbriefe und gedruckte Depeschen, die an Litfaßsäulen angeschlagen wurden, eine wichtige Rolle bei der Unterrichtung der Bevölkerung. In Gestalt der Druckgraphik wurde eine für damalige Verhältnisse nahezu zeitgleiche Bildberichterstattung möglich, die ein Massenpublikum erreichte. Andere Bildmedien, insbesondere die Malerei, aber auch die populären Bilderbogen, hinkten stets deutlich hinter den Ereignissen her. Da die sogenannten „Special-Artisten“, die von den Zeitschriftenredaktionen auf den Kriegsschauplatz entsandt wurden, ihre Zeichnungen mit der Feldpost nach Hause schicken konnten, wo sie in Holzschnitte oder –stiche überführt wurden, welche als Druckvorlagen dienten, bestand zwischen der Anfertigung eines Bildes und seiner Veröffentlichung nur noch ein zeitlicher Abstand von ca. drei Wochen: Das Publikum in der Heimat wurde sehr schnell mit dem „Augenschein“ konfrontiert, der sich den Soldaten in Frankreich bot. Dadurch wurde die Identifikation von Armee und Bevölkerung, im Zeichen des Nationalismus ein zentrales Anliegen, in ganz entscheidendem Maße gefördert." (Frank Becker: Der deutsch-französische Krieg 1870/71)

Schlacht bei Wörth

Schlacht bei Wörth (Link zu Wikipedia)         Vita des Malers Carl Becker

Video "Museum in Woerth/Elsass"


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